Wer sind deine Helden und Heldinnen im Gesang?
Lauryn Hill, Nina Simone, Silje Niergard, Alicia Keys, Cara Dillon,Lauren Daigle, Eva Cassidy, Aretha Franklin, Enya
Wie bist du zum Singen gekommen?
Schon als kleines Mädchen habe ich stundenlang gesungen und Songs auf meinem Kassettenrecorder aufgenommen. Ich bin in einer musikalischen Familie aufgewachsen, in der ich die Möglichkeit hatte, verschiedene Instrumente zu erlernen, darunter Gitarre, Flöte und Klavier. Zusätzlich habe ich viel in der Kirche gesungen. Mit 18 Jahren begann ich Gesangsstunden zu nehmen und wusste sofort: „Die Stimme ist mein Lieblingsinstrument“. Daher habe ich mich an der Hochschule der Künste zur professionellen Sängerin und Gesangslehrerin ausbilden lassen.
Was treibt dich an beim Unterrichten?
Mich fasziniert es, wie Menschen aufblühen, wenn sie zu singen beginnen. Mein größter Wunsch und Ansatz im Unterricht ist es, die Freude an der Stimme zu wecken und zu bewahren. Eine gesunde Stimme, die bewusst gesteuert und geformt werden kann, erhöht die Freude am Singen. Daher ist es ein zentraler Bestandteil meines Unterrichts, die Palette der Ausdrucksmöglichkeiten der Stimme und die korrekte Gesangstechnik zu vermitteln. Doch über allem steht immer der Grundsatz, dass es Spaß machen soll!
Was hast du für eine Unterrichtsphilosphie?
Ich versuche durch den jeweiligen Song herauszufinden, an welchem Punkt die Gesangsschüler anstehen und woran wir am besten arbeiten können. Darauf aufbauend gestalte ich passende Technikübungen. Ein gutes Warm-up ist mir ausserdem wichtig.
Gesangsübungen versuche ich, wenn möglich, in spannende, musikalische Melodien zu packen, damit das Üben mehr Spass macht. Ich probiere heraus zu finden, wofür die SängerInnen im Moment besonders motiviert sind. Denn ich bin überzeugt, dass dort, wo die Motivation am größten ist, auch die schnellsten Fortschritte erzielt werden können.
Was sind die grössten Herausforderungen im Gesangsunterricht?
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass ich als Lehrperson nur begrenzt von außen sehen kann, wo sich der/die Sänger*in verkrampft. Ich muss sehr genau hinhören, um Verspannungen zu identifizieren oder die Ursache, warum die Stimme nicht fliesst zu finden. Zudem gibt es verschiedene Lerntypen, wie den auditiven oder visuellen Typ, daher suche ich nach verschiedenen Wegen, damit die Schülerinnen und Schüler das Gelernte optimal umsetzen können. Die Stimme ist verborgen; schon kleine Verspannungen oder Muskelanspannungen können eine Kettenreaktion von Problemen auslösen. Es ist meine Herausforderung, während der Stunde herauszufinden, wo die Ursache liegt.
Was ist das Schönste am Gesang unterrichten?
Das Schönste ist, wenn die Person, die zum Unterricht kommt, zu strahlen beginnt! Ich liebe auch den Moment, wenn schwierige Töne plötzlich leicht zu produzieren sind und die Schüler*innen selbst darüber staunen, welche Klänge sie erzeugen können. Besonders bedeutend ist für mich der Moment, wenn wir an einem Song gearbeitet haben und ihn dann zum Abschluss aufnehmen oder einfach nochmals durchsingen. Dann entsteht dieser magische Gänsehautmoment, in dem die Emotionen des Songs spürbar werden und wir beide von Klang und Emotionen berührt sind.
Unterrichtest du eine spezielle Technik?
Ich habe mich in verschiedene Techniken vertieft, darunter die klassische Belcanto-Technik, die Mischstimme (mixed voice, speech level) und die CVT-Technik (complete vocal technique). Ich finde, dass alle Techniken Gemeinsamkeiten haben und sich gegenseitig ergänzen. Manchmal sind es nur die Begriffe, die sich unterscheiden
Hast du noch andere Schwerpunkte in deinem Unterricht (neben der Technik)
Da ich früher selber an Stimmproblemen litt, ist es mir ein grosses Anliegen, dass die Gesangsschüler lernen, physiologisch gesund zu singen. Das heisst z.Bsp. nicht mit zuviel Druck, oder mit schlechtem Stimmbandschluss zu singen. Denn eine Stimme die schnell heiser wird, kann Lebensfreude wegnehmen und einschränken.
Auf welchen Bühnen hast du schon gespielt?
Nach zwei Jahren in Kalifornien habe ich mein zweites Soloalbum in Mannheim produziert. Neben weiteren Studioaufnahmen war ich als Live-Act in verschiedenen Bands und Formationen unterwegs. Ich habe in der Postfinance Arena, wöchentlich im Hotel Bellevue in Bern und in zahlreichen Konzertlokalen und Kleinkunstbühnen in der ganzen Schweiz gespielt. Auch in Wohnzimmern trete ich gerne auf. Und ganz selten einmal mache ich auch Strassenmusik…
Auf meinen verschiedenen Websites könnt ihr Songbeispiele von mir hören